Vereinsgeschichte

Die Standschützengesellschaft Lauerz ist der älteste Lauerzer Verein überhaupt. Das organisierte Schützenwesen in der Gemeinde Lauerz geht bis zurück ins Jahr 1756. Damals wurde noch in unmittelbarer Nähe des Dorfes von der Mülimatt Richtung Wald unterhalb des Chälenbüels geschossen. Die Distanz von Schussabgabe bis zum Zeigerstand betrug damals aber nur geschätzte 150 Meter. Neben der Lauerzer Schützengesellschaft gab es in Lauerz zu dieser Zeit auch noch die Feldschützengesellschaft Lauerz.Dies ergab sich aus der Einführung des Obligatorischen auf Bundesebene. Die Obligatorisch Pflichtigen durften für die Erledigung Ihrer Schiesspflicht nicht die Scheiben der Schützengesellschaft benutzen. So führten sie Ihre Übungen von der kleinen Schwanau (Roggenburg) Richtung Pappelenrank aus, an dessen Hang die Scheiben standen. Des Weiteren gab es damals sogar noch die Armbrustschützen Lauerz. Für diese drei Vereine wurde dann auch - wie damals üblich - eine Stiftung unter dem Namen „Sebastians Bruderschaft“ ins Leben gerufen. Diese Stiftung wurde auch Bischoff in Chur offiziell abgesegnet. Aus dieser Zeit stammt auch die Statue des „Schützenbaschi“ welcher an den Gedächtnisgottesdiensten jeweils auf dem Seitenaltar steht.
 
Im Jahr 1926 wurden die Vorschriften für das Obligatorisch-Schiessen geändert. So wurde unter anderem die Distanz auf 300 Meter vereinheitlicht. Da beide Anlagen in Lauerz zu kurz waren, musste der Schiessbetrieb auf beiden Anlagen eingestellt werden. Für die nächsten paar Jahre fand man bei den Steiner Schützen Unterschlupf, ehe man in den Büölern einen idealen Standort fand. Die 3 Lauerzer Vereine wurden 1929 zu einem einzigen Verein - der heutigen Standschützengesellschaft Lauerz - zusammengeführt.
1932 fand das Standeinweihungsschiessen statt, und nur 2 Jahre später durfte die StSG Lauerz auch bereits ein erstes Mal das Schützenbundschiessen organisieren. Zu dieser Zeit hat man auch mit der Ausbildung von Jungschützen begonnen, welche man über die letzten Jahrzehnte erfolgreich weitergeführt hat.
Aus der Zwischenkriegszeit stammt auch die Tradition des Lauerzer Ausschiessets. Der Lauerzer Ausschiesset ist im Kalender als „Lauerzer Chilbi“ eingetragen und fand jährlich am Dienstag nach dem Martinsmarkt statt. Er ist noch heute Bestandteil des Jahresprogrammes der Standschützengesellschaft Lauerz, und hat schon zu manchen gemütlichen Stunden geführt.
 
Die Standschützengesellschaft Lauerz hat über die letzten paar Jahre darauf verzichtet ein Jubiläums- oder Standerneuerungsschiessen oder ein ähnlicher Anlass durchzuführen. Jedoch führt die StSG alle fünf Jahre das traditionelle Burg-Schwanau Schiessen durch. Erstmals wurde im Jahr 1974 um den begehrten Burg-Schwanau-Kranz geschossen. Da aus Gründens des Lärmschutzes keine jährliche Durchführung vorgenommen werden kann, folgt die nächste Durchführung voraussichtlich im Jahr 2024.
 
Das Schützenhaus und der Zeigerstand der Lauerzer Standschützen wurde immer den neuesten Gegebenheiten angepasst. So wurde 1984 der Zeigerstand erneuert. 10 Jahre später erfolgte die elektronische Trefferanzeige. 2001 wurden aus Gründen des Lärmschutzes im Jahr die Schallschutztunnel moniert und im Jahr 2017 erfolgte die Sanierung des Kugelfanges
 
Die Lauerzer Standschützen bemühen sich jährlich im Auftrag der Gemeinde um die Organisation des Obligatorischen und des Feldschiessens. Des Weiteren sind An-, Cup-, und Ausschiesset sowie Feldschiessen feste Bestandteile unserer Jahresmeisterschaft, welche durch Auswärtige Schiessen immer ideal ergänzt wird. Das Training findet jeweils zwischen Ostern und Herbst immer am Donnerstag ab 18.30 bis 20.00 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen bei uns vorbei zu schauen!
 
Text von C. Bürgler / T.Ulrich